Trumps neue Ära und die Weltordnung

Trumps neue Ära und die Weltordnung

Noch nicht einmal ein Monat ist seit Trumps Amtsantritt vergangen, und doch nimmt die neue Weltordnung, die er rasant formt, bereits klare Konturen an – und offenbart eine Logik, wo manche nur Chaos sehen.

Sein oberstes Ziel ist es, den wachsenden Einfluss Chinas, der sich während der Biden-Ära verstärkte, zurückzudrängen und gleichzeitig die Vereinigten Staaten zu stärken.

In den letzten Jahren hat sich eine Achse zwischen China, Russland und dem Iran herausgebildet, die versucht, die Welt durch die Kontrolle zentraler Handelsrouten (Chinas Neue Seidenstraße) und Energieressourcen (russisches Gas und iranisches Öl) zu dominieren.

Trump setzt gezielt auf die Zerschlagung dieser Allianz – mit mehreren strategischen Schritten:

  1. Iran als schwächstes Glied ins Visier nehmen – Israel hat bereits einen großen Teil der Arbeit erledigt, und Trump zögerte nicht, Netanjahu schnell zu kontaktieren, um die nächsten Schritte abzustimmen. (Auf das Thema Gaza kommen wir später zurück.)
  2. Putin als Verbündeten gewinnen – auf Kosten Chinas – Anstatt Russland in Chinas Einflussbereich zu drängen, setzt Trump darauf, Putin auf seine Seite zu ziehen. Als Gegenleistung scheint er bereit, seinen Einfluss in Osteuropa zu reduzieren – Ukraine und die NATO werden zum geopolitischen Bauernopfer.
  3. Kampf um die globalen Handelsrouten – Trump will Chinas Vorteil im Panamakanal beseitigen und gleichzeitig – in Kooperation mit Russland – eine neue arktische Handelsroute erschließen. Diese Route entlang der Küsten Grönlands und Kanadas hat sich durch das Schmelzen der Gletscher zu einer kürzeren Verbindung zwischen Ost und West entwickelt, was die Abhängigkeit vom Suezkanal verringert.
  4. Energieunabhängigkeit – Durch die verstärkte Ölproduktion im Golf von Mexiko und im Süden der USA will Trump die Region zur amerikanischen Energiehochburg machen. Das Ziel: weniger Abhängigkeit von den Golfstaaten und geringere Energietransportkosten.

In dieser neuen Weltordnung bestimmt Geld den Einfluss im Nahen Osten. Wer über natürliche Ressourcen (Saudi-Arabien und sein Öl), Finanzkraft (die VAE) oder technologischen Fortschritt (Israel) verfügt, wird in Washington Gehör finden. Wer hingegen an Stammeskonflikten, Armut und endlosem Krieg festhält – wie die Palästinenser, Jordanien oder Ägypten – wird an den Rand gedrängt.

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