Der Preis der Erfahrung
“Alles ist mit Blut geschrieben” – das war das Prinzip, nach dem ich lebte, seit ich meinen Militärdienst bei der Marine begann und in einer Eliteeinheit diente, die mit den US Navy SEALs vergleichbar ist. Dieses Prinzip prägte weiterhin meine gesamte erwachsene Laufbahn als verdeckter und defensiver Operator.
Warum mit Blut? Weil jeder Angriff, jede Operation – unabhängig von ihrem Erfolg – zu einem detaillierten Lern- und Analyseprozess führt. Fehler müssen untersucht und Schlussfolgerungen gezogen werden, um zukünftige Angriffe zu verhindern oder sicherzustellen, dass Operationen ohne Verluste verlaufen. Dieser Prozess ist nicht nur persönlich, sondern auch auf nationaler Ebene entscheidend für diejenigen, die ihr Leben dem Schutz ihres Landes widmen.
Tragödie in Buenos Aires: Der Angriff auf die israelische Botschaft
Zwei große Terroranschläge in Buenos Aires, Argentinien, sind eine schmerzhafte Erinnerung an diese Lektionen.

Der erste Angriff ereignete sich am 17. März 1992 um 14:50 Uhr. Ein Selbstmordattentäter fuhr ein mit Sprengstoff beladenes Auto in die israelische Botschaft in der Arroyo-Straße 910 und zündete es, was zu massiven Zerstörungen führte.
Die Explosion tötete 29 Menschen, darunter vier Mitarbeiter des israelischen Außenministeriums und vier jüdische Frauen aus Argentinien. Über 220 Menschen wurden verletzt, und ganze Flügel des historischen vierstöckigen Botschaftsgebäudes stürzten ein.
Eine Untersuchung des Mossad ergab, dass die Anschläge auf die israelische Botschaft und das jüdische Gemeindezentrum in Buenos Aires in den 1990er Jahren von operativen Mitgliedern der Hisbollah durchgeführt wurden. Die Sprengstoffe wurden mit kommerziellen Flügen aus Europa nach Argentinien geschmuggelt, versteckt in Shampooflaschen und Pralinenschachteln. Die Operation wurde von Hisbollah-Mitgliedern vor Ort mit Unterstützung lokaler Helfer durchgeführt.
Es wurde außerdem festgestellt, dass einige der Täter noch immer im Libanon leben. Heute ist bekannt, dass die Hisbollah als Stellvertreter des Iran für diese brutalen Taten verantwortlich war und mit iranischen Agenten zusammenarbeitete.
Zweiter Angriff: Anschlag auf das jüdische Gemeindezentrum
Zwei Jahre später erfolgte ein weiterer verheerender Angriff. Am 18. Juli 1994 zerstörte eine gewaltige Bombe das jüdische Gemeindezentrum AMIA in Buenos Aires, wobei 86 Menschen getötet und Hunderte weitere verletzt wurden.

Trotz umfangreicher Beweise war die Untersuchung dieser Anschläge von Korruption und politischer Einflussnahme geprägt. Es gab den Verdacht, dass der damalige argentinische Präsident Carlos Menem versuchte, die Ermittlungen zu behindern.
Erst Jahrzehnte später, am 12. April 2024, erklärte ein argentinisches Bundesgericht offiziell, dass der Iran die Anschläge geplant und die Hisbollah sie in seinem Auftrag ausgeführt hatte. Das Gericht stufte diese Taten als Verbrechen gegen die Menschlichkeit ein und forderte die argentinische Regierung auf, eine offizielle Klage gegen den Iran beim Internationalen Gerichtshof einzureichen.
Fazit
Die Lehren aus diesen tragischen Ereignissen erinnern uns an eine harte Realität: Sicherheit hat ihren Preis, und Wachsamkeit ist unerlässlich. Jeder Fehler, jede Nachlässigkeit und jede ignorierte Nachrichtendienstinformation kann tödliche Konsequenzen haben.