Der schlimmste Terroranschlag in der Geschichte Marokkos ereignete sich am 16. Mai 2003 in Casablanca, als zwölf Selbstmordattentäter eine Reihe von koordinierten Explosionen im Stadtzentrum durchführten. 45 Menschen wurden getötet, rund 100 verletzt.
Hintergrund
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts nahm in Marokko der Einfluss radikaler islamistischer Ideologien zu, inspiriert von Al-Qaida und lokalen Gruppen wie der Groupe Islamique Combattant Marocain (GICM).
Ziel der Terroristen war es, westliche und jüdische Symbole anzugreifen, um das Land zu destabilisieren und Angst zu verbreiten.
Ablauf des Anschlags
Am 16. Mai 2003 ereigneten sich Explosionen an mehreren Orten, darunter das Casa de España Restaurant, das Hotel Farah, ein jüdisches Kulturzentrum und das Gebiet in der Nähe des belgischen Konsulats.
Die meisten Täter stammten aus dem Armenviertel Sidi Moumen am Stadtrand von Casablanca.
Folgen
Der Anschlag löste landesweit Schock und internationale Solidarität aus. Die marokkanische Regierung führte rasch das Anti-Terror-Gesetz Bill 03.03 ein und startete umfangreiche Sicherheitsoperationen, bei denen Tausende mutmaßliche Extremisten festgenommen wurden.
Marokko verstärkte seine Zusammenarbeit mit westlichen Geheimdiensten und baute sein inneres Sicherheitssystem aus.
Bedeutung
Der Anschlag von 2003 war ein Wendepunkt in der marokkanischen Anti-Terror-Politik. Der Staat legte fortan neben Repression auch Wert auf Prävention – Reformen in der religiösen Bildung, Kontrolle von Moscheen und Programme zur Wiedereingliederung ehemaliger Extremisten.
In den folgenden Jahren gingen große Anschläge deutlich zurück, auch wenn die Bedrohung durch Dschihadisten in der Sahelzone weiterhin besteht.
Zusammenfassung
Die Casablanca-Anschläge von 2003 bleiben der tödlichste und erschütterndste Terroranschlag in der Geschichte Marokkos. Dieses Ereignis prägte dauerhaft die nationale Sicherheitsstrategie und das kollektive Bewusstsein des Landes.